Egal, ob Sie die süßen oder scharfen Aromen bevorzugen, in Ihrer Küche gibt es bestimmt auch Paprika. Frische Paprika enthält viel Vitamin C und A, während gemahlene Paprika Fleisch- und Gemüsegerichten eine besondere Note verleiht. Warum also nicht Ihre eigenen Paprikapflanzen anbauen?
Paprika in Europa
Paprika kam aus Amerika nach Europa. In den südlichen Regionen Nord- und Mittelamerikas sowie in Südamerika, ihrer Urheimat, wurde sie als mehrjährige Pflanze kultiviert. In unseren Breitengraden ist der Anbau als mehrjährige Pflanze im Freien aufgrund klimatischer Unterschiede nicht möglich.
Paprikaanbau: Aussaat der Paprika
Paprikasaatgut benötigt eine vergleichsweise lange Zeit zum Keimen (5 bis 30 Tage, je nach Sorte). Es keimt am schnellsten bei Temperaturen von 25 bis 30 °C und bevorzugt ein besonders lockeres Substrat. Ideal dafür ist organische Kokoserde, da sie locker bleibt und die notwendige Feuchtigkeit für die Keimung speichert.
Füllen Sie Anzuchtschalen, Pflanztaschen, Blumentöpfe oder Joghurtbecher zu zwei Dritteln mit Erde, gießen Sie diese vor der Aussaat (denken Sie daran, Abflusslöcher für die Drainage zu machen), geben Sie 2 bis 3 Samen hinein und bedecken Sie alles mit einer dünnen Schicht Erde. Das war’s schon!
Um den optimalen Feuchtigkeits- und Temperaturgehalt zu gewährleisten, decken Sie das Gefäß mit einer Plastikfolie oder einem Beutel ab und fixieren Sie diesen mit einem Gummiband. Stellen Sie das Ganze an einen warmen Platz, zum Beispiel auf eine Fensterbank. Auch Luft ist ein wichtiger Faktor bei der Keimung, daher können Sie einige kleine Löcher in die Folie stechen und diese gelegentlich für ein bis zwei Stunden entfernen.
Paprikaanbau: Pflanzen und Umpflanzen
Egal, ob Sie Ihre Paprikapflanzen selbst gezogen oder gekauft haben, wählen Sie einen möglichst sonnigen Platz im Garten. Alternativ können Sie die Pflanzen auch in große Töpfe oder Pflanztaschen setzen und auf einen sonnigen Balkon oder eine warme Fensterbank stellen.
Paprika ist in allen Entwicklungsstadien empfindlich gegen Kälte. Temperaturen unter 10 °C verträgt sie nicht, und bei Temperaturen unter 15 °C stoppt ihr Wachstum. Daher pflanzt man sie 2 bis 3 Wochen später als Tomaten oder andere Gemüsepflanzen. In dieser Zeit können Sie die jungen Pflanzen abhärten, indem Sie sie an warmen und sonnigen Tagen nach draußen stellen. Aber Achtung: Setzen Sie sie nicht direkt der prallen Sonne aus, um Verbrennungen an den Blättern zu vermeiden. So gewöhnen sich die Pflanzen an Luftbewegung und Temperaturschwankungen, was den Stress beim Umpflanzen reduziert.

Paprika-Setzlinge
Am besten gedeihen dunkelgrüne Setzlinge mit einer Höhe von 13 bis 20 cm, die 6 bis 9 ausgewachsene Blätter und ein gut entwickeltes Wurzelsystem haben. Um diese Größe zu erreichen, benötigen sie etwa 50 bis 65 Tage.
Falls Ihre Setzlinge bereits Blüten oder kleine Früchte haben, sollten Sie diese entfernen, damit die Pflanze ihre Energie in die Wurzelbildung stecken kann.

Paprikaanbau: Düngung
Die Paprikawurzel ist spindelförmig und verzweigt, dringt aber nicht tief in den Boden ein und nimmt Nährstoffe nur schwach auf. Ihre Länge hängt von der Sorte ab, beträgt jedoch meist 50 bis 70 cm.
Um das Anwachsen und die Bodenanpassung der Pflanzen zu unterstützen, sollten Mykorrhiza-Pilze zugefügt werden. Diese helfen den Pflanzen, Nährstoffe, Mineralien und Wasser besser aufzunehmen. Durch diese Symbiose vergrößert sich das Wurzelsystem um das Vier- bis Fünffache, wodurch die Pflanze bis zu doppelt so groß wird. Die Früchte sind saftiger, und die Pflanze ist insgesamt widerstandsfähiger.
Für eine ertragreiche Ernte benötigt Paprika leicht saure, gut vorbereitete, drainierte und feuchtigkeitsbewahrende Erde. Da sie viel Stickstoff, Phosphor und Kalium verbraucht, sollte vor dem Pflanzen organischer Dünger eingebracht werden. Ideal ist ein 100 % organischer Dünger für Fruchtgemüse mit einem pH-Wert von 6–7, angereichert mit Algen, organischem Kalzium und Magnesium.
Während der Saison kann das Düngen fortgesetzt werden, jedoch in reduzierter Menge im Mai und Juni. In der Fruchtbildungsphase empfiehlt sich ein flüssiger organischer Dünger.
Paprikaanbau: Pflege und Schutz vor Schädlingen
Paprika ist eine pflegeleichte Kultur, aber aufgrund klimatischer Extreme und schlechter Bodenbedingungen anfälliger für Schädlinge und Krankheiten (Blattläuse, Krautfäule, Fäulnis, Thripse). Künstliche Dünger fördern Krankheiten, während hochwertige organische Dünger eine gesunde Pflanzenentwicklung unterstützen, ohne der Umwelt zu schaden.
Natürliche Dünger und Pflanzenstärkungsmittel können zum Schutz eingesetzt werden, dürfen aber nicht mit synthetischen Düngern gemischt werden, da sie sonst ihre Wirkung verlieren.

Paprikaanbau: Ernte
Paprika kann bereits im unreifen Zustand geerntet und verzehrt werden. Große, fleischige Sorten schmecken in allen Farben – grün, gelb oder rot – unterschiedlich, wobei rote Paprika meist süßer ist.
Scharfe Paprikasorten, wie Chili oder Peperoni, haben unabhängig von der Farbe immer die gleiche Schärfe, da das scharfe Capsaicin in den Samen enthalten ist.
Falls Sie Paprika trocknen möchten, sollten Sie nur vollreife Früchte auswählen.
Probieren Sie es aus! Ziehen Sie Paprika, Tomaten, Salat, Erbsen oder Bohnen selbst und genießen Sie frisches Gemüse aus Ihrem eigenen Garten!