Die anhaltende Hitze und Trockenheit dieses Sommers haben vielerorts sichtbare Spuren hinterlassen – sowohl bei kleinen als auch bei großen Pflanzen. Eine besonders wirksame gärtnerische Methode im Kampf gegen diese extremen Wetterbedingungen ist der Einsatz von organischem Mulch.
Mulch bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Er hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren, indem er die Verdunstung verringert, und wirkt temperaturausgleichend.
An heißen Tagen schützt der Mulch die Erde vor Überhitzung, da er eine isolierende Schicht zwischen Boden und Umgebung bildet. So gelangt weniger direkte Sonneneinstrahlung auf den Boden, wodurch sich dieser deutlich weniger aufheizt. In der kälteren Jahreszeit hingegen dient der Mulch als wärmende Decke, die den Boden vor Auskühlung schützt.
Was ist organischer Mulch aus Kokosfasern?
Organischer Mulch aus Kokosfasern ist ein natürlicher Rohstoff, der aus der äußeren Schale der Kokosnuss – dem sogenannten Kokosbast – gewonnen wird. Dieser Nebenprodukt der Kokosverarbeitung erfreut sich im Gartenbau großer Beliebtheit, denn seine Struktur, Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit machen ihn zu einem idealen Bodenverbesserer und Abdeckmaterial.
Die wichtigsten Eigenschaften von Kokosmulch:
- 100 % natürlich und biologisch abbaubar – ganz ohne Chemikalien oder künstliche Zusätze.
- Hervorragende Wasserspeicherung – die Fasern saugen Wasser auf und geben es langsam wieder ab, was das Gießen reduziert.
- Luftdurchlässig – sorgt für eine bessere Belüftung der oberen Bodenschicht.
- Wirksamer Temperaturschutz – im Sommer bleibt der Boden kühler, im Winter wärmer.
- Hemmung von Unkrautwachstum – reduziert die Notwendigkeit mechanischer Bodenbearbeitung.
- Optisch ansprechend – verleiht Beeten, Pflanzkübeln und Hochbeeten ein gepflegtes Aussehen.
Anwendung
Der Kokosmulch wird in einer Schicht von 2–5 cm direkt auf die Erde rund um die Pflanzen verteilt – egal ob im Gartenbeet, im Topf, Blumenkasten oder Hochbeet. Ideal für Gemüsebeete, Setzlinge, Balkonpflanzen oder Zierpflanzungen.

Organischer Mulch im Garten
Mulch hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren, indem er die Verdunstung reduziert. Sobald der Boden mit einer Mulchschicht bedeckt ist, ist er besser vor Austrocknung durch Wind und Sonne geschützt. Diese Feuchtigkeitsspeicherung kommt nicht nur den Wurzeln direkt zugute, sondern trägt auch zu einer stabileren Bodentemperatur bei. Trockener Boden erwärmt sich in der Sonne deutlich schneller, was das Wurzelwerk stark belasten kann.
In kühleren Jahreszeiten wirkt der Mulch wie eine natürliche Frostschutzschicht. Trägt man ihn bereits im Herbst auf, hilft er dabei, Temperaturschwankungen abzufedern und schützt die Wurzeln vor Frostschäden, die durch das wiederholte Einfrieren und Auftauen im Winter entstehen können.
Mulch trägt dazu bei, ein gleichmäßiges Mikroklima im Wurzelbereich zu schaffen und verringert den Stress für die Pflanzen. Außerdem verhindert er das Wachstum von Unkraut – das bedeutet weniger Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe, was besonders in Trockenzeiten entscheidend ist.
Damit der Mulch seine volle Wirkung entfalten kann, ist die richtige Anwendung wichtig:
Die Schicht sollte gleichmäßig und in Form eines leichten Hügels um die Pflanzenbasis herum aufgetragen werden. Dabei ist es sinnvoll, einen kleinen Abstand zum Stängel oder Stamm zu lassen, um Staunässe und Fäulnis zu vermeiden.
Regelmäßige Pflege lohnt sich
Kontrollieren Sie im Frühjahr und Herbst die bereits bedeckten Flächen und füllen Sie nach, wo der Mulch sich zersetzt hat. Die ideale Mulchschicht beträgt zwischen 5 und 10 cm. Eine zu dicke Schicht kann den Sauerstoffaustausch im Boden behindern, eine zu dünne hingegen bietet dem Unkraut wieder Raum zum Wachsen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Hauptarten von Mulch: organischen und anorganischen.
Zu den organischen Mulchmaterialien zählen Kokosfaserstücke, Holzhäcksel, Rindenmulch, Tannennadeln, Laub, Kompost und sogar Papier oder Karton.
Anorganische Mulcharten hingegen sind z. B. Steine, Kunststofffolien oder Landschaftsvlies.
Ein großer Vorteil von organischem Mulch liegt darin, dass er beim Zersetzen wertvolle Nährstoffe an den Boden zurückgibt. Zusätzlich verbessert organisches Material die Belüftung, Struktur und sogar die Drainageeigenschaften des Bodens.
Jede Mulchart hat ihre Vor- und Nachteile – letztlich hängt die Wahl vom Verwendungszweck, der Gestaltung der Fläche und den dort wachsenden Pflanzen ab.

Vorteile von organischem Mulch zur Kühlung des Gartenbodens an heißen Sommertagen
Feuchtigkeitsschutz bei hohen Temperaturen
Organischer Mulch wirkt wie ein effektiver Verdunstungsschutz in der Sommerhitze. Eine 5–7,5 cm dicke Schicht kann den Wasserverlust im Boden um bis zu 70 % im Vergleich zu nackter Erde reduzieren. So bleiben Pflanzen auch bei Hitze hydratisiert. Besonders Kokosmulch eignet sich hervorragend – er speichert Wasser effizient und hält den Boden auch während längerer Trockenperioden angenehm kühl.
Schutz vor Hitzestress für Pflanzen
Wurzeln leiden, wenn die Bodentemperatur über 29 °C steigt. Eine Mulchschicht kann die Temperatur um 2,5 bis 3,5 °C senken – ein spürbarer Unterschied, der Hitzeschäden, Welke und Wachstumsverzögerungen effektiv verhindert.
Prinzip der Wärmeleitfähigkeit
Organischer Mulch hat eine niedrige Wärmeleitfähigkeit – im Gegensatz zu nackter Erde, die schnell aufheizt. Kokosmulch leitet Wärme etwa zehnmal schlechter als nackter Boden. Dadurch entsteht ein schützender Puffer zwischen Boden und Atmosphäre, der Temperaturspitzen ausgleicht.
Sonnenstrahlung gezielt steuern
Die Farbe und Struktur des Mulchs beeinflussen die Sonnenreflexion. Heller Mulch wie Kokosfasern reflektiert 40–60 % der Sonnenstrahlen, was die Bodentemperatur um bis zu 11 °C senken kann. Dunklere Mulche speichern Wärme langsamer, geben sie aber gleichmäßig ab.
Lufttaschen als natürliche Isolierung
Die lockere Struktur des Mulchs enthält viele kleine Lufteinschlüsse, die wie ein Dämmstoff wirken – ähnlich wie eine Daunenjacke. Kokosmulch besteht zu 60–70 % aus Lufträumen und reduziert Bodentemperaturschwankungen um bis zu 7 °C – idealer Schutz für die Wurzeln bei jeder Witterung.
Feuchtedynamik – Wasser als Wärmepuffer
Feuchter Boden heizt sich langsamer auf als trockener. Mulch hilft, die Feuchtigkeit zu halten, was wiederum die Temperatur im Boden stabilisiert. Studien zeigen, dass gut gemulchte Flächen 25–50 % mehr Feuchtigkeit speichern – das schafft ideale Bedingungen für gesundes Wurzelwachstum.
Richtig mulchen – so geht’s
Damit Mulch seine kühlende Wirkung voll entfalten kann, ist die richtige Anwendung entscheidend:
- Im Sommer: 5–7,5 cm dicke Schicht auftragen
- Im Herbst: 7,5–10 cm rund um Stauden und junge Bäume
- Bei Gemüse: 3–5 cm reichen aus, damit der Wurzelhals nicht fault
- Tipp: Immer 3–5 cm Abstand zum Stängel lassen
Wann mulchen?
- Frühling/Sommer: Sobald die Erde 13–15 °C erreicht
- Herbst: Vor dem ersten Frost für Winterschutz
- Heiße Regionen: Heller Mulch im späten Frühling gegen Überhitzung

Häufige Fehler bei der Verwendung von Mulch zur Temperaturregulierung im Gartenboden
- Zu dünne Mulchschicht
Eine Mulchschicht von weniger als 5 cm ist nicht ausreichend, um die Temperatur des Bodens wirksam zu regulieren. Im Sommer lässt eine zu dünne Schicht Hitze zu schnell eindringen, im Winter entweicht die Wärme umso schneller – die isolierende Wirkung geht verloren. Für einen wirksamen Schutz empfehlen sich im Sommer 5–7,5 cm Mulch, im Winter 8–10 cm. - Mulchhügel um Pflanzenstängel
Das Anhäufen von Mulch direkt um Pflanzenstängel – sogenannte „Mulchvulkane“ – führt zu Feuchtigkeits- und Wärmestau. Dies begünstigt Pilzkrankheiten und Fäulnis am Stängel. Eine erhöhte Temperatur um den Wurzelhals von 1,5 bis 2,2 °C schafft ideale Bedingungen für Krankheitserreger. Deshalb: Halten Sie 5–7 cm Abstand zwischen Mulch und Stängel, damit die Luft frei zirkulieren kann. - Mulchen zum falschen Zeitpunkt
Wer im Herbst zu früh mulcht, speichert Wärme im Boden und verhindert das rechtzeitige Eintreten der Winterruhe. Wird im Sommer hingegen zu spät gemulcht, ist der Boden bereits zu großer Hitze ausgesetzt und der Schutz kommt zu spät. - Falsche Bodenfeuchtigkeit beim Mulchen
Mulchen auf trockenen Böden verhindert das Austrocknen, doch auf zu nassen Böden kann Mulch überschüssige Feuchtigkeit einschließen und die Bodentemperatur zu stark absenken.
Unser Tipp
Vor dem Sommermulchen den Boden gut wässern und vor dem Wintermulchen für eine gute Drainage sorgen. So schaffen Sie ideale Bedingungen für Temperaturausgleich und Wurzelgesundheit.
Der Einsatz von organischem Mulch ist eine der effektivsten natürlichen Methoden, um den Garten vor den Auswirkungen hoher Temperaturen zu schützen. Mulch reduziert die Überhitzung des Bodens, bewahrt wertvolle Feuchtigkeit, hemmt das Unkrautwachstum und schafft stabile Bedingungen für die Entwicklung des Wurzelsystems. Diese Stabilität in Bezug auf Temperatur und Feuchtigkeit hilft Pflanzen, Hitzestress besser zu überstehen, reduziert Belastungen und unterstützt ein vitales Wachstum – selbst an den heißesten Sommertagen.
Darüber hinaus fördert organischer Mulch die biologische Aktivität im Boden und verbessert langfristig dessen Struktur und Fruchtbarkeit. Wer seinen Garten auf natürliche, nachhaltige und wirkungsvolle Weise vor Hitze schützen möchte, kommt an organischem Mulch in der Sommerpflege nicht vorbei.