Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsepflanzen im Hausgarten – leider sind sie auch besonders anfällig für verschiedene Krankheiten. Eine der gefährlichsten unter ihnen ist die Tomatenfäule (Phytophthora infestans), die innerhalb kürzester Zeit ganze Pflanzen vernichten kann.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was die Krankheit verursacht, woran man sie erkennt, unter welchen Bedingungen sie auftritt – und vor allem, wie Sie Ihre Pflanzen schützen können.
Was ist Tomatenfäule?
Die Tomatenfäule, auch bekannt als Phytophthora infestans, ist eine pilzähnliche Krankheit, die vor allem Tomaten und Kartoffeln befällt. Sie gehört zu den zerstörerischsten Pflanzenkrankheiten, da sie sich bei geeigneten Bedingungen rasant ausbreitet und komplette Ernten vernichten kann.
Zwar zählt sie nicht zu den klassischen Pilzen, sondern zu den sogenannten Eipilzen (Oomyceten), vermehrt sich aber ähnlich: durch Sporen, die sich leicht durch Wind und Regen verteilen – besonders in warmen und feuchten Wetterlagen, die ihr Wachstum begünstigen.
Typische Symptome befallener Pflanzen:
- Blätter und Stängel zeigen braune, wässrige Flecken
- Die Früchte werden hart und entwickeln dunkle, eingesunkene Stellen
- Auch Kartoffeln verfaulen schnell, wenn sie befallen sind
Geschichte der Tomatenfäule
Die Tomatenfäule wurde im 19. Jahrhundert erstmals als ernsthafte Pflanzenkrankheit bekannt – und führte zu einer der größten landwirtschaftlichen Katastrophen Europas.
1840er Jahre: Die Große Hungersnot in Irland
Der berüchtigtste Ausbruch von Phytophthora infestans ereignete sich zwischen 1845 und 1852 in Irland. Die Krankheit zerstörte nahezu die gesamte Kartoffelernte und löste eine verheerende Hungersnot aus. Über eine Million Menschen starben, viele weitere emigrierten. Diese Zeit ging als die „Große Hungersnot“ (Great Famine) in die Geschichte ein.
Vom Kartoffel- zum Tomatenproblem
Ursprünglich galt Phytophthora infestans als typische Kartoffelkrankheit – doch bald stellte sich heraus, dass auch Tomaten stark betroffen sind. Heute zählt sie zu den gefährlichsten Krankheiten für beide Pflanzenarten. Besonders in feucht-warmem Klima ist sie weit verbreitet und gefürchtet – weltweit, überall dort, wo Tomaten und Kartoffeln angebaut werden.
20. und 21. Jahrhundert: Eine anhaltende Bedrohung
Trotz moderner Pflanzenschutzmittel, resistenter Sorten und besserer Anbaumethoden bleibt die Tomatenfäule eine große Herausforderung – sowohl für Hobbygärtner als auch für professionelle Betriebe. Die Krankheit passt sich rasch an Wetterbedingungen an und breitet sich extrem schnell aus – der Kampf gegen sie ist nie ganz vorbei.
Warum ist Geschichte wichtig?
Die Geschichte der Tomatenfäule erinnert uns daran, wie wichtig rechtzeitige Beobachtung und Vorbeugung sind. Auch wenn sie heute keine Hungersnöte mehr verursacht, kann sie eine gesamte Ernte vernichten – und sorgt regelmäßig für Frust und Enttäuschung. Wer ihre Herkunft und Entwicklung kennt, ist besser gerüstet, sie wirksam zu verhindern oder schnell einzugreifen.
Wann und wo tritt die Tomatenfäule auf?
Die Tomatenfäule tritt am häufigsten im Freiland auf – besonders bei warmem und feuchtem Wetter. Besonders gefährlich wird es in Regenperioden mit Temperaturen zwischen 15 und 25 °C. Hohe Luftfeuchtigkeit und ständig nasses Laub bieten ideale Bedingungen für die Ausbreitung der Krankheit.
Wie erkennt man die Tomatenfäule?
- An den Blättern: Zuerst erscheinen dunkelbraune bis gräuliche, wässrige Flecken, meist an den Blatträndern. Die Flecken breiten sich rasch aus, die Blätter vergilben und fallen ab.
- An den Stängeln: Sichtbar sind dunkle, eingesunkene Stellen, oft mehrere Zentimeter lang.
- An den Früchten: Es entstehen braune, lederartige Flecken, die allmählich faulen. Befallene Früchte fallen oft frühzeitig ab.

Interessant
In heißen und trockenen Jahren verlangsamt sich die Ausbreitung der Kraut- und Braunfäule deutlich – manchmal tritt sie gar nicht auf.Kako preprečiti, da paradižnikova plesen sploh izbruhne?
Vorbeugung und Eindämmung der Tomatenfäule
Die beste Verteidigung gegen Tomatenfäule ist die Prävention, denn ist die Krankheit einmal ausgebrochen, lässt sie sich nur schwer oder gar nicht mehr bekämpfen. Beachten Sie deshalb folgende Maßnahmen:
- Wählen Sie resistente Tomatensorten.
- Pflanzen Sie Tomaten an luftige, sonnige Standorte, an denen die Blätter nach Regen oder Bewässerung schnell trocknen.
- Gießen Sie direkt am Boden, nicht über die Blätter.
- Entfernen Sie regelmäßig die unteren Blätter und sorgen Sie für gute Luftzirkulation zwischen den Pflanzen.
- Bauen Sie Tomaten unter einem Dach oder im Gewächshaus an – so sind sie vor Regen geschützt.
- Pflanzen Sie Tomaten nicht in der Nähe von Kartoffeln.
- Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und handeln Sie sofort bei den ersten Anzeichen.
Tomaten und Kartoffeln niemals zusammen pflanzen
Tomaten und Kartoffeln sind enge Verwandte und teilen viele Krankheiten – besonders die Tomatenfäule. Wenn sie nebeneinander gepflanzt werden, kann sich die Krankheit sehr leicht übertragen. Kartoffeln infizieren sich meist früher und sind daher ein Hauptüberträger. Deshalb gilt: nicht gemeinsam pflanzen und möglichst nicht am selben Standort wie im Vorjahr!
Sichtbare Anzeichen einer Infektion
- Dunkle, fettige oder wässrige Flecken auf den Blättern
- Rasches Vergilben und Absterben der Blätter
- Eingesunkene, dunkle Stellen an den Stängeln
- Braune, faulende Flecken an den Früchten
- Unangenehmer Geruch faulender Pflanzenteile
Unser Tipp gegen Tomatenfäule
Entfernen Sie regelmäßig die unteren Blätter und Seitentriebe, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen!
So beugen Sie der Tomatenfäule effektiv vor
- Behandeln Sie Ihre Tomatenpflanzen rechtzeitig, bevor die Krankheit auftritt – mit dem natürlichen Pflanzenstärkungsmittel „Widerstandskraft der Tomaten“.
- Stärken Sie Ihre Pflanzen regelmäßig mit natürlichen Auszügen wie Schachtelhalm- oder Brennnesselpräparaten – sie fördern die Widerstandskraft.
- Verwenden Sie ökologische Fungizide, z. B. auf Kupferbasis (sofern im Bio-Gartenbau erlaubt).
- Vorbeugendes Spritzen während längerer feuchter Perioden, insbesondere im Juli und August, kann entscheidend sein.

„Widerstandskraft der Tomaten“ enthält natürliche Inhaltsstoffe, die das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit Ihrer Pflanzen stärken – gegen Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule oder Blattflecken.
Die Mischung enthält keine aggressiven Chemikalien, ist kein Pflanzenschutzmittel im klassischen Sinn, wirkt aber dennoch effektiv und langanhaltend – ideal für Tomaten und Auberginen.
Was tun, wenn die Fäule bereits zugeschlagen hat?
- Entfernen Sie sofort befallene Pflanzenteile und entsorgen Sie sie im Müll – nicht kompostieren!
- Bei starkem Befall: Pflanze vollständig entfernen.
- Nicht über die Blätter gießen, Luftfeuchtigkeit im Pflanzenbereich reduzieren.
- Übrige Pflanzen mit natürlichen Stärkungsmitteln kräftigen.
- Im nächsten Jahr: Tomaten an anderer Stelle pflanzen – Fruchtfolge beachten.
Unser tipp gegen Tomatenfäule
Gießen Sie früh am Morgen, direkt an der Wurzel und nicht über das Laub. Nasse Blätter – besonders über Nacht – schaffen perfekte Bedingungen für Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule.

Natürliche Hausmittel gegen Braunfäule bei Tomaten – Vorteile und Grenzen
Braunfäule (Phytophthora infestans) gehört zu den gefürchtetsten Krankheiten im Gemüseanbau. Zahlreiche Hobbygärtner greifen auf natürliche Mittel zurück, um ihre Pflanzen zu schützen. Doch wie wirksam sind diese Hausmittel wirklich?
- Milch
Wirkungsweise:
Verdünnte Milch (meist im Verhältnis 1:5 bis 1:10 mit Wasser) bildet einen dünnen Schutzfilm auf den Blättern. Inhaltsstoffe wie Lactoferrin können das Wachstum von Pilzsporen hemmen und damit eine vorbeugende Wirkung entfalten.
Anwendung:
1–2 Mal pro Woche auf die Pflanzen sprühen, besonders in feuchten Perioden oder nach Regen.
Einschränkung:
Milch wirkt nur oberflächlich und kurzfristig. Bei starkem Regen wird sie leicht abgewaschen und reicht bei fortgeschrittenem Befall nicht aus. Sie eignet sich daher eher als ergänzende, vorbeugende Maßnahme.
- Natron (Speisenatron / Backpulver)
Wirkungsweise:
Natron verändert den pH-Wert auf der Blattoberfläche, was die Keimung und Ausbreitung von Pilzen erschwert. Es wirkt vorbeugend und kann in frühen Stadien die Ausbreitung der Krankheit verzögern.
Anwendung:
1 Teelöffel Natron mit ein paar Tropfen mildem Spülmittel in 1 Liter Wasser mischen. Die Blätter beidseitig besprühen – am besten morgens.
Einschränkung:
Die Wirkung ist nur oberflächlich, zudem wird Natron bei Regen schnell abgewaschen. Bei stärkerem Befall reicht es nicht aus. Regelmäßige Anwendung und Kombination mit weiteren Maßnahmen sind notwendig.
- Zahnpasta – Mythos oder Geheimtipp?
Erfahrungsberichte:
Einige Gärtner tragen weiße, fluoridfreie Zahnpasta auf den unteren Teil des Tomatenstängels auf. Die Idee dahinter: Die Zahnpasta bildet eine physikalische Barriere gegen die Braunfäule. Inhaltsstoffe wie Zink oder Natron sollen zusätzlich leicht pilzhemmend wirken.
Wissenschaftliche Grundlage:
Bislang gibt es keine wissenschaftlich belegte Wirksamkeit von Zahnpasta gegen Phytophthora infestans. Dennoch kann sie eine gewisse Schutzfunktion erfüllen – ähnlich wie tonhaltige Schutzanstriche.
Hinweise zur Anwendung:
- Nur weiße, milde Zahnpasta ohne Fluorid und Menthol verwenden
- Dünn auf den unteren Stängel (etwa 5–10 cm über dem Boden) auftragen
- Zahnpasta ersetzt keinesfalls grundlegende Schutzmaßnahmen wie:
- sonniger, gut belüfteter Standort
- bodennahes Gießen, kein Beregnen der Blätter
- ausreichender Pflanzabstand und Fruchtfolge (Kolrotation)
Milch, Natron und sogar Zahnpasta können unterstützende Werkzeuge im Kampf gegen Braunfäule sein – vor allem in der Vorbeugung. Sie sollten jedoch immer Teil eines umfassenderen Pflanzenschutzkonzepts sein und nicht als alleinige Lösung betrachtet werden.
Wetterverhältnisse nicht ignorieren – die Krankheit kommt mit dem Regen
Anhaltend feuchtes Wetter, besonders nach mehreren Regentagen, schafft ideale Bedingungen für die Ausbreitung der Kraut- und Braunfäule. Daher ist es wichtig, die Wettervorhersage im Auge zu behalten und rechtzeitig zu handeln – wenn mehrere Regentage bevorstehen, sollten vorbeugende Maßnahmen ein bis zwei Tage im Voraus ergriffen werden. Genau nach solchen Perioden tritt die Krankheit am häufigsten auf.
Interessant zu wissen: In heißen, trockenen Sommern verlangsamt sich die Entwicklung von Phytophthora infestans deutlich oder bleibt ganz aus. Der Pilz benötigt Feuchtigkeit, um sich zu verbreiten. Sonnige, regenarme Sommer bedeuten daher meist gesündere Tomaten und ein geringeres Krankheitsrisiko.
Wichtiger Hinweis: Mulchen als Schutzmaßnahme
Die Sporen der Kraut- und Braunfäule überdauern oft im Boden und können in der nächsten Saison erneut Pflanzen infizieren. Deshalb ist Fruchtwechsel essenziell – Tomaten sollten nicht jedes Jahr am selben Standort angebaut werden.
Zusätzlich empfiehlt sich das Mulchen der Gartenbeete mit organischem Material wie Stroh, Heu oder Kokosmulch. So verhindert man, dass Pilzsporen bei starkem Regen oder Bewässerung vom Boden auf die unteren Blätter der Pflanzen gelangen. Die Mulchschicht wirkt dabei wie ein schützender Puffer und reduziert das Infektionsrisiko erheblich.
Verwechseln Sie niemals Kalziummangel am Blütenansatz mit der Tomatenfäule
Kalziummangel (Blütenendfäule)
- Wo tritt sie auf? Am unteren Ende der Frucht – genau dort, wo sich früher die Blüte befand.
- Wie sieht es aus? Dunkle, eingesunkene, lederartige Flecken. Sie breiten sich nicht auf Blätter oder Stängel aus.
- Ursache? Nicht ansteckend! Es handelt sich um eine physiologische Störung, meist durch Wasser- oder Nährstoffungleichgewicht – insbesondere durch Kalziummangel.
- Lösung: Für gleichmäßige Bewässerung sorgen und Kalziumversorgung im Boden verbessern (z. B. mit einem speziellen Tomaten-Kalziumpräparat).

Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans)
- Wo beginnt sie? Zuerst an den Blättern und Stängeln – feuchte, dunkle Flecken, die sich rasch ausbreiten. Dann folgt die Infektion der Früchte.
- Wie sieht es aus? Graubraune, wässrige Flecken mit unregelmäßigen Rändern; Früchte beginnen seitlich zu faulen.
- Ursache? Eine hochansteckende Pilzkrankheit, die sich bei feuchtem Wetter schnell ausbreitet.
- Lösung: Befallene Pflanzenteile sofort entfernen, mit einem natürlichen Schutzmittel wie Widerstandskraft der Tomaten behandeln und für gute Belüftung sorgen.

Wichtig
Obwohl sich beide Probleme optisch ähneln können, ist Kalziummangel nicht ansteckend, während die Tomatenfäule hoch infektiös ist und ganze Pflanzen zerstören kann. Eine sichere Diagnose ist daher entscheidend für die richtigen Maßnahmen.
Kraut- und Braunfäule ist eine der hartnäckigsten Feinde jedes Gärtners. Doch mit sorgfältiger Beobachtung, rechtzeitigem Eingreifen und vorbeugenden Maßnahmen lässt sie sich wirksam eindämmen – oder sogar ganz verhindern. Gesunde Tomatenpflanzen danken es Ihnen mit einer reichen und köstlichen Sommerernte.